Variable – Astrid Sodomka

 VARIABLE

In “Variable” stehen Ausstellungsobjekt und -raum in rekursivem Verhältnis zueinander.

Das Ausstellungsobjekt im Ausstellungsraum, der Raum im Objekt.

Das Büro, die organisatorische Ebene und die Arbeitspraxis im artist-run-space sind im Ausstellungsraum präsent.
Astrid Sodomka thematisiert die Doppelrolle Künstlerin/Organisatorin und nimmt damit Bezug auf die zeitgenössische Kunstpraxis, die Künstlerin zugleich als Theoretikerin und Kuratorin zu definieren.
Astrid Sodomka beschäftigt sich mit dem Alltag und seinen Dingen. Physische Gegenstände werden zu Sprache transformiert, Dinge fügen sich zu einer Narration. In Listen und Bestandsaufnahmen erzählt Astrid Sodomka ihre (austauschbare) Geschichte.

Die Variable

Auslesen und trennen, sortieren und ordnen einer Menge von Elementen.
Das Unbestimmte öffnet den Raum. Einheiten als Platzhalter – für Gegenstände, Erinnerungen, Worte, Erzählfragmente. In ihrer ständigen Repetition sind sie austauschbar und beliebig, verlieren ihre distinktive Funktion und werden zu Variablen – für beliebig-anderes.

Für “1:1 – Archiving Capistrangasse” hat Astrid Sodomka die Gegenstände ihrer Wohnung kopiert und somit den Inhalt ihres Lebensumfeldes ins 2-Dimensionale, auf Papier, übersetzt. In A4 Mappen geordnet werden daraus wieder Objekte, die Raum im Bücherregal einnehmen.

In der Videoarbeit “3 Minute Peas Piece” werden im Takt zu einem Metronom Erbsen sortiert. Der Bewegungsablauf wird wiederholt bis alle gelben Erbsen in der Schüssel sind. Das Metronom stellt die Ordnung auf der Ebene der Bewegungen her. Die textliche Ebene bedient sich des Assoziationsspiels „Ich packe meinen Koffer…“ Formal werden hier Gegenstände aufgelistet, die von A nach B und zurück transportiert werden. Es wird sortiert und geordnet. Was kommt mit, was bleibt. Die Gegenstände erzählen von den Menschen denen sie gehören und den Beziehungen, in denen sich diese Menschen befinden.

In Astrid Sodomkas Arbeiten sind visuelle Repräsentation, der eigene Körper und Sprache gleichberechtigte Komponenten, Grenzen verschwimmen. Aus Texten entstehen statische und bewegte Bilder, aus Bildern werden Bewegungsabläufe, werden Performances, werden Videos.

VARIABLES

 
Astrid Sodomka starts her working process with dissecting everyday life, its routines and language. Elements of communication and routines are separated and used as material for collages, sound installations and performances.
Visual representation, body and language are considered equa, genres and media are mixed.
Nothing as answer, silence as result of a communication process:
Communication seems to be oddly hard. How do I talk to my curator, how can we synchronize different ideas.
Perplexed or liberated silence. 
Nothing, how pleasant. Emptiness. What did you expect here? 1500 Francs? In my wallet I find 12 Euro.
Picking out and separating, sorting and organizing a number of elements.
Indefinite units hold the place – for objects, memories, narratives, words. Through constant repetition and re-telling their meaning becomes arbitrary. Nothing new.