morph* – Background – Texte
morph*
Ein Reflexionsversuch über die Spezies,
die übers Wasser gehen könnte,
und es noch nie versucht hat.
In der Ausstellungsreihe morph* weisen wir auf die Rolle des Künstlers als Prozessermöglicher und –gestalter einer neuen Gesellschaft hin. Corporate Responsibility, ein vielzitiertes Schlagwort aus den 60iger Jahren, wird heute vielfältig in Artikeln und Büchern zum Thema Gesellschaftswandel aufgegriffen. Vielfältige und ethisch abgewogene Gesellschaftsstrukturen sind in der Lage, die Potentiale, die im kreativen Produktionsprozess liegen, voll zu entfalten.
„Kreationen haben nicht nur mit einem überschwänglichen Ideenreichtum einzelner Menschen zu tun, sondern auch mit kollektiven Wünschen.“ Guy Debord
Bezug nehmend auf Guy Debord, Kopf der Situationisten, versuchen wir mit unserem kollektiven Wunsch nach einer adäquaten Lebensposition die Alltagszwänge zu durchbrechen und diese nicht länger als statisch gegeben anzusehen.
Die daraus entstehende künstlerische Vielfalt, „creative diversity“, läßt eine Art Chaos entstehen, welches, mit den Worten des Kybernetikers Uri Merry „ein fruchtbarer Boden ist, auf dem alle Kreativität entsteht. Das tiefe Chaos ist ein natürlicher unvermeidlicher und wichtiger Übergang im Verwandlungsprozess jeder Lebensform.“
Exemplarisch stellt dieser Ausstellungszyklus diesen kreativen Entwicklungsprozess bildlich dar. Die Struktur der Schau ist zyklisch angeordnet, die verschiedenen Genres Bildender Kunst werden von der Kuratorin in Zweierbeziehungen kombiniert. Die Ausstellungsreihe eröffnet mit einer Gemeinschaftsausstellung, in der alle beteiligten KünstlerInnen ein Kunstwerk zum Thema präsentiern, quasi als Vorausdeutung auf die kommenden Zyklen.
Rahmenhandlung:
Zusätzlich zu den Ausstellungen finden 8 interdisziplinäre Gesprächsrunden zur Theamtik „Kreative Klasse als Integrationsfigur zwischen „Alten Eliten“, „Neuem Bildungsbürgertum und Prekariat“ statt.
Dr. Andrea Seelich (Handbuch Strafvollzugs Architektur, Parameter zeitgemässer Gefängnisplanung, 2009/Termin März) organisiert gemeinsam mit Denise Parizek ein Mal monatlich einen Geprächszirkel, Carl Djerassi (5.5.2010), Monika Mokre (zugesagt), Norbert Grabensteiner (roomservice) u.a. eingeladen werden, um sich mit KünstlerInnen und interessierten, engagierten Menschen auszutauschen und an einer Weiterentwicklung einer alternativen Gesellschaftsform mitzuwirken.