Kinder des Zorns

Virgilius Moldovan & Alexandar Peev

curated by Tiberius Stanciu

” Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Vernunft und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern. ”                                                                                           
Paulus, Brief an die Epheser II/3

In seinem Essay über Baudelaire schreibt Jean Paul Sartre: “Es ist sein höchster Wunsch, zu sein wie die Statue, im ruhigen Schlummer der Unveränderlichkeit.” In seinem “Die Literatur und das Böse” widerspricht  George Bataille : “(…)von den Blumen des Bösen bis zum Wahnsinn; es war nicht die unmögliche Statue, sondern die Statue des Unmöglichen die Baudelaire erträumte.” Und weiter :”Baudelaire hat das Stadium der Kindheit niemals überschritten … Er hat das Genie definiert als die absichtlich wiedergefundenen Kindheit. Die Kindheit lebt im Glauben. Doch sobald das Kind älter wird, seinen Eltern… über die Schulter schaut, merkt es: Hinter ihnen ist nichts.”

 In dieses Nichts hinein erschaffen beide Künstler ihre Werke, türmen, zornige kleine Nebukadnezars, Bauklötze auf, um den Himmelsboden zu erreichen und mit ihren kleinen roten Plastikschaufeln Gott den Weltverbrecher zu erschlagen (Dürrenmatt). Sie finden aber nichts, steigen ebenso zornig hinab wie sie hochgeklettert sind, nur um woanders einen neuen Turm zu beginnen.

Pictures of the Exhibition

 

Photocredits Mute Insurgent 2019