morph – I was there

“I WAS HERE”

Tiberius Stanciu

  

Opening: 18.05.2010
Performance mit Scout aus München

                       

 

                        

 

Ausstellungsdauer: 19.5. – 12.06.2010

Tiberius Stanciu beschäftigt sich in seiner Ausstellung „I was here“ mit einer archaischen Ausdrucksform, die seit der Zeit der Höhlenmalerei in der menschlichen Gesellschaft einen bedeutenden Stellenwert hat.
Der Künstler geht über die zeitgeistige Sprayersprache der „tags“ hinaus, er weitet die heute überall sichtbaren Zeichen von „Ich war hier“ aus, er zeigt Bilder von Fresken in rumänischen Kirchen, die über die Jahrhunderte hinweg von Menschen überkratzt wurden, ebenso wie Agavenblätter oder Bambusstäbe im Zoo von L.A., in die ebenso gescratched wurde wie in die Installation Swinging Curve von Carsten Höller auf der Biennale von Venedig.

 

„I was there“ hat auch mit claiming, abstecken eines Reviers, zu tun.
Dies ist meine Area, da haben andere nichts zu suchen.
Abstecken von Territorien kennen wir aus der Tierwelt,
Reviergrenzen ziehen ist aber auch aus der Geschäftswelt, der Kunstwelt, der Gesellschaft bekannt.
Zeichen setzen ist die elegante Ausdrucksform von claiming.
„Tag“: im Englischen „kleines hängendes Stück“, 1402 erstmalig erwähnt, verwandt mit  dem norwegisch-schwedischen „tagg“, deutsch „Zacke“, „Spieß“.
„Tagging“: Ursprungsform von Graffiti, der auch das Scratching  am nächsten kommt. Anbringen des eigenen Namens auf eine ausgewählte Oberfläche.

 

             

 

„Wir erinnern uns des Golems, einer unförmigen Masse, der sein Schöpfer auf mysteriöse Art Lebenskraft durch Einritzen von Buchstaben in die Stirn einflößt…“ Maurice Blanchot*.

 

Detail  der Installation

 

„Kurz gesagt: Jedes Symbol ist eine Erfahrung, ein radikaler Wechsel, der gelebt, ein Sprung, der gemacht werden muss. Es gibt daher nicht ein Symbol sondern die symbolische Erfahrung.“ Maurice Blanchot*.

*„Die symbolische Erfahrung“ in „Das Geheimnis des Golems“  aus „Le livre a venir“, deutsch „Der Gesang der Sirenen“ von Maurice Blanchot